REDE 1995

Einführungsrede von Frau Dr. Vera Lübges, Kunsthistorikerin

für die Ausstellung im Städtisches Kramer-Museum, Kempen



Lieber Herr Nagels, Herr Bürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren!


Karl Nagels, Monika Leufen, Städtisches Kramer - Museum - eine Dreierbeziehung, deren Zustandekommen Erläuterung bedarf.


Ich glaube sagen zu dürfen, daß sich Herr Nagels mit der Ausstellung einen lang gehegten Wunsch erfüllt: Er hat vor Jahren die Düsseldorfer Künstlerin Monika Leufen gewissermaßen als normale Kundin seiner Druckerei kennengelernt. Da Karl Nagels ein Faible für moderne Kunst hat und Monika Leufen besondereAnsprüche an die Druckqualität ihrer Kunstwerke stellt, entspann sich zwischen beiden rasch ein intensiver Austausch.                                            Er entwickelte sich zur Symbiose zwischen kunstliebendem Drucker - oder soll ich richtigerweise druckendem Kunstliebhaber sagen? - und produktiver Künstlerin. Eine Symbiose, wie sie in der Geschichte manches prominentes Vorbild hat.


1991 begleitete ich Herrn Nagels zum ersten mal bei einem Atelierbesuch zu Monika Leufen. Damals wurde die Idee geboren, eine Ausstellung im Städt. Kramer - Museum zu realisieren. Aus konzeptionellen Gründen sollte es keine Einzelausstellung, sondern eine themenbezogene Gruppenausstellung werden - wie z. B. die 1993 durchgeführte Ausstellung „Frauen im Porträt“ oder „Antlitz - Spiegel der Seele“ von 1991.Diese Idee ist - wie Sie wissen – von uns bis heute nicht durchgeführt worden.


Dahinter steckt ein Grund, den Sie alle hier und heute gut nachvollziehen können: Die Arbeiten von Monika Leufen wirken so suggestiv, haben eine derart fesselnde Wirkung, daß es mir nicht gelungen ist, geeignete Künstler bzw. Kunstwerke auszuwählen, die man Leufens Arbeiten gegenüberstellen könnte. Deshalb habe ich gerne die Idee von Herrn Nagels aufgegriffen, eine Einzelausstellung ausgewählter Arbeiten Monika Leufens kurzfristig in unser Ausstellungsprogram zu schieben.                                                                                  


Frau Leufen hat die Arbeiten aus ihrem Gesamtoeuvre nach eigener Vorstellung, unbeeinflußt ausgesucht und hier arrangiert. Sie sehen Bilder - ausgeführt in Mischtechnik - die geprägt sind durch lichte Farbigkeit.


Im expressiven Sinne spielt Frau Leufen mit Farbe. Durch ihre besondere Pinselführung und einen eigenartigen Auftrag verleiht sie den Farben jedoch impressionistische Leichtigkeit.    Durch barockhafte Linienführung kommt eine starke Dynamik ins Bild. Man ist oft geneigt Gegenständliches zu finden - und wähnt Landschafts - und Personendarstellungen.

                 

Überlassen Sie sich den Arbeiten rein emotional, lassen Sie sie auf sich wirken im meditativen Sinne. Es wird garantiert eine positive Stimmung überspringen.                                  


Abschließend einige wenige Eckdaten:                                                                                          


Monika Leufen wurde 1943 in Düsseldorf geboren. Sie hat an der Fachhochschule Krefeld bei den Professoren Kirchberger und Steiger studiert. Ihr Diplom hat sie mit dem Thema Wandmalerei erlangt. Im Anschluß hat sie freie Malerei bei Kirchberger in Stuttgart bzw. Krefeld studiert.                                                                                                                               


Seit 1986 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin.Sie widmet sich vorwiegend der Landschaftsmalerei, die hin und wieder figürlich ist. Ihr Hauptanliegen ist die Farbgebung, wobei Konturen der Motive mehr oder weniger aufgelöst werden.


Nun überlassen Sie sich den Kunstwerken - genießen Sie und lassen Sie sich zur positiven Stimmung verführen.